Sonntag, 29. September 2013

FLOHMÄRKTE UND DAS LEBEN...


Und natürlich war es Jonas, der da im letzten Blog bei Anna auftauchte...Warum, das möchte ich Ihnen in der nächsten Folge erzählen...

Heute ist es mir aber ein riesengroßes Bedürfnis, über ein für mich total emotionales Wochenende zu schreiben. Mein Herz ist so übervoll... Gestern und heute bin ich an einen Ort zurückgekehrt, an dem mein Leben einen besonderen Weg genommen hat: Im Lichtental, im 9ten.

Ich war am Wochenende Standlerin bei einem Flohmarkt vor der Pfarrkirche, in der ich vor über 40 Jahren meinen (immer noch) Liebsten kennengelernt habe.
Nachdem ich so mit etwa 11 Jahren meinen Religionslehrer, der Priester war, unendlich verehrt habe, besuchte ich eben dort den Gottesdienst. Böse Gerüchte behaupten, ich hätte mich immer vor dem Marienaltar postiert, um im Sonnenlicht, das durch das Kirchenfenster fiel, besonders "lieb" auszusehen.

Der Liebste wohnte unweit der Kirche, in die er auch ging, und war Mitglied der Kolpingfamilie im Lichtental, wo ich dann auch etliche Jahre war, und so lernte man sich dann kennen und später lieben.
Also ich glaub ja nicht an Zufälle. Die Dinge passieren schon so, wie es gedacht ist...

Aber zurück zum Flohmarkt!  An diesem Wochenende war frühes Aufstehen angesagt. Bevor die Kunden auftauchen, muss ja die Ware, die man Tage vorher schon sorgfältig ausgesucht und in Kisten verpackt hat, wieder ausgepackt werden, um sie dann beim Standplatz auf Tischen schön zu dekorieren. Da werden Kisten und Tische geschleppt, da hört man überall ein fröhliches "Guten Morgen!"

Natürlich ist man immer neugierig, was für einen Nachbarn und Nachbarin man haben wird.
Auch davon hängt ein angenehmer Flohmarkttag ab.

Ich hab immer Glück! So auch diesmal. Am ersten Tag war mein Nachbar ein Musicaldarsteller und
Volksschauspieler. Ich mag Menschen mit Persönlichkeit, die Humor und Geist haben... und künstlerisch obendrein! Die Themen über Theater und das Leben gingen nicht aus!
Tja... wie immer Sie heißen, Sie haben nicht gedacht, dass ich Sie wirklich in meinem Blog erwähne! ;-)

Nette Kunden, gute Verkäufe. Der Tag verging wie im Flug.

Heute war meine Nachbarin eine zauberhafte Türkin mit Kopftuch. Großartig Deutsch sprechend, 39 Jahre in Wien lebend. Ich weiß jetzt ganz viel über türkische Hochzeiten und türkische Lebensweisen und denke, wir werden uns wieder sehen.

Es war kalt und ein bissi windig... die Verkäufe liefen schleppend. Der lustige bosnische Hirtenhund, der beim Nachbarstand einfach einen Stoffbären raubte, erheiterte die ganze Umgebung.

Das Verkaufen an liebe freundliche Kunden (und ich habe nur solche gehabt) ist einfach nur schön. Die niedlichen Kinder, die sich mit leuchtenden Augen über erworbene Kleinigkeiten freuen, haben mich tief berührt.

Die Begegnung mit einem lieben Jugendfreund, der einen Schlaganfall erlitten hat und mit den Folgen kämpft, hat mich sehr gefreut aber auch nachdenklich gemacht.

Mein Gott wo ist die Zeit geblieben?

Beim Abbauen des Standes tauchte dann noch ein Schriftsteller auf, der zwei kleine Elfen kaufte, die noch nicht eingepackt waren. Die Bestätigung, dass man als Schreibender immer  Selbstzweifel hat, die einen manchmal zur Verzweiflung treiben, und ein angenehmes Gespräch haben mir sehr geholfen.

Ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass ihm die Elfen Glück bringen!









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