Dienstag, 25. Februar 2014

EIN HERZ VOLLER BEHERZTHEIT UND STÄRKE ZU BESITZEN IST MUT.(Hayashi Razan)

 
EIN HERZ VOLLER BEHERZTHEIT UND STÄRKE ZU BESITZEN IST MUT.
(Hayashi Razan)
 

Wäre ich ein Nagetier, z.B. ein Eichhörnchen, man hätte mich schon erschossen oder eingeschläfert.
Ich wäre nicht überlebensfähig!
Ja, ich war vergangene Woche wieder bei meinem Lieblingszahnarzt!

Nach kurzer Inspektion meiner Zähne, von denen einer schmerzte, meinte er: „Wie ich Sie kenne, halten Sie nichts davon, Dinge zu verschieben und möchten alles Unangenehme immer schnell hinter sich bringen?“
Ich nickte heftig.

Seine Augen und die seiner Ordinationshilfe waren auf mich gerichtet: „Okay, und Sie sind ja vor allem...“ er vollendete den Satz nicht. Ich schaute ihn mit leicht nach rechts geneigtem Kopf fragend an: „Tapfer?“ sagte ich zögerlich. Er lächelte: „Ja, Sie sind tapfer.“
Was folgte, waren zwei Spritzen und eine Wurzelresektion…

Meine Compliance mit ihm ist einfach ganz großartig. Ich habe so viel Vertrauen, dass ich mich komplett fallen lassen kann. Unvorstellbar, wie mich dieser Doc motivieren kann…
Ich frage mich immer wieder, wieso es Menschen gibt, bei denen man das Gefühl hat, ihnen einfach ganz blind vertrauen zu können. Sie machen einen irgendwie stark, weil sie stark sind...

Das tut total gut…Ich mag das ;-))))))

Ich werde nie aufhören, von solchen Menschen begeistert zu sein!!!!!
Als ich die Ordi verlasse, ein wenig betäubt von den Spritzen, frohlocke ich…

„Ich bin tapfer.“
Und irgendwie spüre ich wieder nach langer Zeit dieses kleine mutige starke Mädchen in mir, das ich immer war... und das mir immer wieder abhanden kommt...

Na, was kann mir da noch passieren…

 

Sonntag, 16. Februar 2014

"BIN ICH ETWA VERRÜCKT GEWORDEN?" FRAGTE DER HUTMACHER TRAURIG. "ICH FÜRCHTE , JA", SAGTE ALICE, "DU BIST TOTAL DURCHGEKNALLT. ABER SOll ICH DIR EIN GEHEIMNIS VERRATEN? DAS MACHT DIE BESTEN AUS." Aus: Alice im Wunderland von Lewis Carroll.




"BIN ICH ETWA VERRÜCKT GEWORDEN?" FRAGTE DER HUTMACHER TRAURIG.
"ICH FÜRCHTE, JA", SAGTE ALICE, "DU BIST TOTAL DURCHGEKNALLT.
ABER SOll ICH DIR EIN GEHEIMNIS VERRATEN? DAS MACHT DIE BESTEN AUS."
 Aus: Alice im Wunderland von Lewis Carroll.

In den letzten Wochen überschlugen sich die Einfälle für einen Blogeintrag.
Heute ist das ganz anders… Woran das liegt…???

Der Sonntag vergeht und ich bin irgendwie unentschlossen.
Nicht, dass nicht sowieso ständig tausend Gedanken in meinem Kopf schwirren… Aber soll ich wirklich schreiben, wie ich mich fühle??

Die Woche begann mit einem Abschied für länger…
Aber weil ich ja schon groß bin, muss ich ja stark sein und nicht zeigen, wie mich das traurig macht..

Nein, nein, ich mach mir eh keine Sorgen… alles wird gut... Was sein wird, wird sein... che sara sara, what ever will be, will be...
In meinem Alter ist man ja vernünftig, gelassen und man weiß immer, was man will...
Fürchtet sich vor nix und niemandem..
Hat für alle Probleme eine Lösung, ist nie verzweifelt, gekränkt oder verletzt…

Ach nein, ich weine auch nie... ist ja nur was für Schwächlinge...
Ich liege nie schlaflos im Bett und denke über so vieles nach... aber nein... wie denn...

Möchte nie was verändern... ist eh alles gut, wie es ist… nur keine Wellen…
Ärgere mich nie darüber, dass ich aus nichtigen Gründen, mit tausend Ausreden, meine Ziele nicht verfolge…

Oft so richtig mutlos bin… mich immer neu erfinden möchte und es nicht schaffe, mich einfach so zu akzeptieren wie ich bin...
Nicht einfach alles auf den Kopf stelle!
Mich nicht von so Vielem befreie, das nicht mehr zu mir passt...
Einfach die Welt erobere, auf Teufel komm raus...
Und während ich das so schreibe, spür ich gerade, wie gut mir das tut, einfach zu sagen was ich denke und fühle...

Und irgendwie rettet mir das gerade den Tag!! ;-))))

 

 

 

Sonntag, 9. Februar 2014

SCHWING DICH AUS ALLEM HERAUS,WAS DICH BEENGT.(Bettina von Arnim)

                      Schwing dich aus allem heraus, was dich beengt.         
(Bettina von Arnim)

Und der fröhliche Tenor der vorigen Woche bleibt. Ein herrlicher Flow...
Ich schreibe jeden Morgen meine Morgenseite, um da ja nicht wieder rauszukommen, offenbar hat diese Technik (eben gleich in der Früh zu schreiben) meine Blockade aufgelöst.
Wie fein ;-))
Dienstag hab ich vor fünf auf die Uhr geschaut in der Hoffnung, ich könnte wieder einschlafen, weil irgendwie ist es ja angenehm im kuscheligen, weichen, warmen Bett, wenn man sich da hin und her dreht und dann irgendwann eine Stellung (hört sich komisch an) findet, in  der man sich wohlfühlt und dass es halt, sagen wir, Positionen gibt, wo einem dann nix mehr weh tut, das kenn ich auch erst seit kurzem…
War mal in einem Pilates Kurs vor einigen Jahren – allen tat was weh… ich hab nachgedacht... nix gefunden… Aber jetzt könnte ich aufzählen was mir nicht weh tut. Das wäre weniger… Glaub, das nennt man vegetative Dystonie, wenn man ein Leiden nach dem anderen hat, oder gleichzeitig.. Abgesehen vom "Huscha"(1), der einen manchmal lebensunfähig macht… lauter Ängste...
(1) (Huscha- laut Ostarrichi.org - eine Person verhält sich sonderbar ;-))
Immer muss was sein… der Ausspruch meines geliebten Schwiegermütterchens… aber immerhin hat sie das 93 Jahre durchgehalten... obwohl immer was war…
Aber zurück zu meinem Morgen.
Sonst weckt mich der Hund auf… ätsch…  aber heute wecke ich ihn auf…
Latsche im weichen Morgenrock hinunter, rühr mir mein Käffchen, weil so eine ganze Pitsche (2)Kaffee zahlt sich nicht aus, weil der Mann an meiner Seite, solange ich denken kann, Tee trinkt… aber vielleicht gönne ich mir ja auch mal eine ganze Kanne voll… weil ich es mir wert bin…
(2) (Pitsche- laut Ostarrichi.org: große Kanne) ;-))
Schreibe und schreibe wie besessen alles, was mir da durch den Kopf läuft...
Vielleicht sollte ich einfach meine Aufzeichnungen veröffentlichen, unbearbeitet, pur…
Wenn ich sie so durchlese, dann ist es das, was ich ausdrücken will, was mich bewegt…
Donnerstag tobt in mir eine furchtbar heftige Migräne, kaum eindämmbar… und ich leide und bin trotzdem so unruhig, dass ich es nicht schaffe mich hinzulegen…
Aber alles wird gut...
Freitag Abschiedsparty in einem zauberhaften Hinterzimmer in einem Lokal im 7.
Lustigerweise ist das so richtig wie ein altes Wohnzimmer zu Omas Zeiten, mit Teppichen, Ohrensesseln, Kommoden und Kästen eingerichtet.
Ich bin eingeladen... zum Abschied nehmen... ich mag mich gar nicht gerne trennen, obwohl es unendlich schön ist, sich auf das Wiedersehen zu freuen…
Und als wir da so sitzen auf unseren alten Sesseln – im vertrauten Kreis mit herrlichem gegenseitigen Wohlwollen... da kommen wir irgendwie auf mein Manuskript…
Manchem dort  noch unbekannt, werde ich zur Erzählerin. Voller ungebremster Leidenschaft erzähle ich meine Geschichte, nach zwei Bier ein wenig mutiger – ehrlich offen... weniger denkend als fühlend… ich spür wieder wie so oft, wie mich das Thema wieder entflammt… wie es mich mitreißt... unaufhaltsam… 
Und meine Zuhörer fragen ganz aufgeregt, wie die Geschichte denn ausgeht, und ich muss gestehen, dass ich das selbst noch nicht weiß…
 
 

Sonntag, 2. Februar 2014

Ein liebendes Herz begleitet auch den Irrenden, es liebt um den Preis, selbst verletzt zu werden.(Mahatma Gandhi)

Ein liebendes Herz begleitet auch den Irrenden, es liebt um den Preis, selbst verletzt zu werden.(Mahatma Gandhi)

 
 
 
Was für eine schöne Woche, auch wenn uns die Eiseskälte in den Klauen hält und der Wind uns die Temperaturen so fühlen lässt, als wenn wir auf einer Nordpolexpedition unterwegs wären.
Sogar Susihund mag grad nicht gern lang raus…

Und dennoch fahren wir Anfang der Woche mit der Bim und der U-Bahn in den 1.!
Hupf in den Stephansdom Kerzerl anzünden, um dann in meine Lieblingsbuchhandlung „Leporello“ zu laufen, wo ich der Einladung zu einem Bücherflohmarkt nicht widerstehen konnte.

Ich werde fündig, finde ein Buch von Christa Wolf und Charlotte Wolff. „Ja, unsere Kreise berühren sich.“ Zwei Frauen, die durch einen jahrelangen Briefwechsel zu Freundinnen werden ohne sich je persönlich kennen zu lernen. Was für ein schöner Gedanke. Noch ganz angetan von der Bücherwelt entschwinden wir dann ins herrlich gemütliche „Diglas“. Ein so richtig altes Wiener Kaffeehaus, in dem wir ein Wiener Frühstück genießen.
„Bitte sehr, bitte schön…“ ;-)

Und am Donnerstag, mit der Bim und der  U-Bahn nach Mariahilf,  ringe ich wieder mit mir… soll ich mir das echt antun, das Manuskript aufzuschnüren... so empfinde ich das… weil eigentlich war es ja für mich schon so ein verschnürtes Päckchen... vor allem, weil sich da in den letzten Wochen für mich einiges emotional überschlagen hat… aber egal…
Also zurück zur U-Bahn… als ich da so stehe, mich festhalte an der Haltestange, weil die Bahn grad so einen Affenzahn drauf hat… ich mit meinen ganzen Selbstzweifeln, da höre ich, wie ganz in meiner Nähe zwei Touristinnen aus Mamas Heimat, dem Deutschen Nachbarland, nach dem Weg fragen… Und wie ich das so höre, da wird mir wieder mal bewusst: das  ist die Sprache, Mamas Muttersprache, die sie auch in Wien nicht ablegt hat... die mich wieder mal so richtig an die Hand nimmt und mir sagt, auch wenn dir das soooo schwer fällt... mach es für sie... die Fügung, dass sie morgen Todestag hat…

Aber der Abend hat noch viel mehr mit mir vor…
Im Stadtsaal, Willy Resetarits, Ernst Molden, mit zwei weiteren herrlichen Musikern..

Ich habe mich schon lange nicht so wohlgefühlt... es ist schön warm und ich fühle, wie ich mich entspanne und die Rückenschmerzen, die mich vom  Wochenanfang an geplagt haben und manchmal schon grenzwertig waren... oben... tiefer… überall… sind wie weggeblasen...
Und als dann die großartigen Musiker beginnen mit wunderbaren Texten im Wiener Dialekt, mit dem besten Folk-Rock aller Zeiten... da spüre ich, man kann auch mit Worten umarmen.

Es geht so viel Menschenliebe bei diesem Auftritt, so viel Behutsamkeit, dass die Zeit stehen bleibt.
Mir wird bewusst, es sind Augenblicke, die einem die Welt plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lassen...

Heute ist Mariä Lichtmess! Die Tage werden spürbar länger. Langsam beginnt die Erneuerung der Natur.
Es ist ein Tag, an dem wir uns von alten Dingen verabschieden sollen und neue beginnen…

Wie leicht fällt einem das mit einem so frohen Herzen…