Montag, 30. Juni 2014

ZUPF DIR EIN WÖLKCHEN AUS DEM WOLKENWEISS, DAS DURCH DEN SONNIGEN HIMMEL SCHREITET. Joachim Ringelnatz

              ZUPF DIR EIN WÖLKCHEN AUS DEM WOLKENWEISS,

                DAS DURCH DEN SONNIGEN HIMMEL SCHREITET.

                                    Joachim Ringelnatz

              
Ich hab Verspätung mit meinem eigentlich gestern fälligen Blog- Eintrag!
Und das kam so..
Eigentlich war am Morgen ja noch alles in Ordnung.
Ausschlafen – ist ja Sonntag ..
Wie ich das liebe, so ohne Entschuldigung spät aufzustehen.
Große Tasse Käffchen im Salettl, Zeitung lesend.
Gefühlter sinnlicher Hochsommer..
Und bei einem kurzen morgendlichen Hupf  in meinen Bauerngarten, stelle ich fest, dass die Geranien schon wieder dringend Wasser brauchen. Und ich fühl mich grad so bissi wie vor ein paar Wochen in Civitella in den Abruzzen, wo die Sonne auch so herrlich heruntergebrannt hat.
Zu Mittag mach ich eine Bauernpfanne mit Kartoffeln, Eiern und Schafkäse- so zum Eingraben- voll lecker.
Den Blog den schreib ich halt später, beschließe ich- Titel und Bild steht ja schon fest.
Der heiße Kaffee nach dem Essen läßt mich ein bissi munterer werden, wobei ich nicht sicher bin, ob ich das Seele baumeln und faul sein im Moment nicht grad noch mehr genieße.
Das kleine Eis – Vanille – Erdbeer kühlt mich angenehm ab.
Da meint der pragmatische Mann an meiner Seite, dass wir ja eigentlich das Bad frei räumen sollten.
Haben wir uns doch entschlossen, diese Woche die Renovierungsarbeiten zu beginnen.
Jetzt????
"Na es soll ja was weitergehen…"
Ich springe auf.. wie aus einem schönen Traum erwachend und greife mir große Müllsäcke, in die ich alles reinstopfe, was mir in dem ollen Bad nicht mehr begehrenswert erscheint…
Am Ende sind es fünf gefüllte Müllsäcke, kein Blogeintrag und die Erkenntnis- Männer und Frauen passen irgendwie nicht zusammen.
Aber das Entsorgen hat gut getan…
Und so hab ich mein Motto für heute- „Alles in die Tonne was nicht mehr ins Leben passt oder belastet!“
Und dann zupf ich mir mein Wölkchen…
Ich hoffe, Sie haben Verständnis für meine kleine Verspätung ;-))
 
                           






























Sonntag, 22. Juni 2014

EIN NEUES LEBEN KANNST DU NICHT ANFANGEN, ABER TÄGLICH EINEN NEUEN TAG.(Henry David Thoreau)

EIN NEUES LEBEN KANNST DU NICHT ANFANGEN, ABER TÄGLICH EINEN NEUEN TAG.
(Henry David Thoreau)

Gestern war laut Kalender Sommerbeginn und trotzdem scheint es, als wäre schon Hochsommer.
Die Vögel in unserem Garten zwitschern und zwischendurch hört man den krächzenden Ruf der Elstern.  Mein Bauerngarten ruft ständig: „Durst.“

Heute war ich schon fleißig. Habe Dutzende von Schnecken eingesammelt, die meinen Blumen an die Blätter wollten.
Das erste Mal, dass ich es geschafft habe, so richtig große Sonnenblumen zu züchten, die größer sind als ich.
Aber das ist keine Kunst, bin ich doch recht klein.
Auch die Ringelblumen und die kleinen Bauerngartenblumen in lila, korn- und hellblau gedeihen.

Die Feuerbohnen bekommen rote Blüten und die Kräuter und die Tomaten wachsen.
Um mich herum im Salettl, wo ich gerade in einem Korbstuhl sitze, liegen Bücher, die ich  gerade lese. Ich tu das immer parallel.

Erzählungen meiner hochverehrten Ingeborg Bachmann - die habe ich nach unserem Romaufenthalt herausgesucht - hat sich doch eine sehr lange Zeit in Rom gelebt und ist „schuld“daran, dass ich angefangen habe zu schreiben.
Dann „Paula“ von Isabel Allende. Ein ganz arg berührendes Buch, das sie geschrieben hat, als ihre Tochter in ein Koma gefallen ist.

Elisabeth Kübler-Ross‘s „Vertrauen ins Leben“, brauch ich grad bissi zum Anhalten.
Julia Cameron- „Die Kunst des Schreibens" soll mir helfen, es wieder zu schaffen,  was ich fühle in Worte zu fassen.
Und zuletzt Paolo Coelho´s „Weisheit“.

Zwischen Freude am Dasein, Bangen und Hoffen und riesengroßem Gottvertrauen hab ich „Dates“ mit meiner Hl. Antonius Statue, die ich vor ein paar Jahren aus Ljubljana mitgebracht habe.
Ich nehme sie in beide Hände und vertraue ihr meinen Kummer an und tanke Kraft.

Ich danke aber auch für die vielen schönen Momente, die mein Leben so reich machen.
Und ich freue mich, dass ich liebe Menschen um mich habe, mit denen ich dieses Glück teilen kann.
 

 

Sonntag, 15. Juni 2014

ICH HABE NOCH NIE SO HERRLICHE LANDSCHAFTEN GESEHEN. ICH HOFFE VON GANZEM HERZEN, DASS MAN IM HIMMEL MALEN KANN. Jean- Baptiste-Camille Corot

ICH HABE NOCH NIE SO HERRLICHE LANDSCHAFTEN GESEHEN.

 ICH HOFFE VON GANZEM HERZEN, DASS MAN IM HIMMEL MALEN

KANN .  Jean- Baptiste-Camille Corot  


Es war Weihnachten, als ich in großen Buchstaben einen Gutschein schrieb.
„Für unseren Sohn: Im Sommer Ein paar Tage Aufenthalt in Rom + Fahrt nach Civitella in den Abruzzen. Wo die Vorfahren meines Patriarchen herkommen.“
Nesthäkchen studiert ja dann grad  in bella Roma auf der „Luiss“ - letztes Semester BWL.
Ideal, dass wir sie gemeinsam besuchen fahren würden.
6 Monate sind eine lange Zeit, wenn man jemanden liebt hat und einander nicht sieht.
Ich weiß nicht, wie viele Geschenkgutscheine Sie noch liegen haben…
Dieser, so hoffte ich, wird eingelöst!
Nach Jahren wieder einmal die ganze family on tour- das wäre doch toll...

War es dann auch!!
Wir haben es dann am 5.06. tatsächlich  geschafft!!
Unsere kleine inzwischen zur Italienerin gewordene Tochter holt uns vom Bus ab.
Wir laben uns beim Aperitivo mit Aperol Gspritzt und Leckereien.
 
Am nächsten Tag geht es mit dem Mietauto Richtung Abruzzen.
Die Landschaft ist hügelig. Die kleinen Städtchen mit ihren rötlichen Ziegelhäusern auf Anhöhen.
Einzelne zauberhafte Liegenschaften mit Innenhöfen.
Irgendwie kommt Ferienstimmung auf. Fern scheint das hektische- schöne – historische Rom.
Man denkt an Chianti, und bunte Familienfeste- mit großen Tischen weiß gedeckt und die Tische biegen sich vor Köstlichkeiten  wie in der „Spar Reklame“ – (Ich hoffe die kennt man überall??;-)
Über wilde Landstraßen geht es an Olivenhainen vorbei nach Civitella- einem kleinen Ort in den Abruzzen.
 Von da ist also der Urgroßvater nach Wien gefahren.
Verlassen wie es scheint, es sind offenbar im Laufe der Jahre viele Einwohner - wohin auch immer ausgewandert.
Wir wandern durch den Ort, bekommen in dem einzigen kleinen Lokal „Pannini mit Käse und Schinken.“Dazu gibt es ein kleines Glas Bier. Wir gehen durch die Gasserln, der Großteil der Fensterläden  ist geschlossen.Kein Wunder bei dieser großen Hitze, viele Häuser scheinen aber auch verlassen zu sein...

Am typischen Italienischen Friedhof mit seinen in die Wand eingelassenen Särgen entdecken wir den Namen der Vorfahren. Das berührt uns sehr. Auch die vielen Mausoleen, die wohlhabendeFamilien für ihre Verstorbenen bauen haben lassen.

Am Rückweg geht es über die Pescara, wo wir dem Meer einen Besuch abstatten.

In Rom zurückgekommen umfängt uns der Trubel dieser lebendigen Stadt und die nächtlich beleuchtenden Gassen mit ihrem enormen Charme entschädigen uns für den übergroßen Tourismus.

Am nächsten Tag zeigt uns unsere kleine Italienerin zu Fuß ihr Rom und wir wandern durch den herrlich schattigen  Park der Villa Borghese- zum Pincio – hinunter zum Piazza del popolo, zum Trevi Brunnen, Piazza Navona, Vittorio Emanuele… Und man mag mir verzeihen, wenn die Reihenfolge vielleicht nicht stimmt und ich irgendwas vergessen habe… Wir sind ganz tief beeindruckt von dieser wunderschönen Stadt.

Am Abend geht es nach Trastevere- über den Tiber- ein geliebter, zauberhafter, künstlerischer Teil Roms, in den man sich mit seinem Kopfsteinpflaster, alten verträumten Häusern - ganz viele mit kleinen Balkons - verlieben muss. Die Straßensänger- der Lavendelduft- das lustige Treiben-

So stellt man sich Italien vor…

Zwischendurch nerven wir unsere kleine Reiseführerin, weil Vaddi müde ist und ihm die Hacken weh tun und Muddi die ganze Zeit des Aufenthalts Angst hat, dass sich irgendwo im Essen Olivenöl versteckt, auf das sie bekannter Weise heftige allergische Reaktionen bekommt.

Das Picknick am nächsten Tag bei der Villa Borghese ist Olivenöl- frei, und die aufgehitzen Gemüter beruhigen sich wieder...

Der Abend endet friedlich, glücklich mit ganz viel Negroni (Martini- Gin-Campari- Orange).

Im Morgengrauen geht es am nächsten Morgen zu Fuß zum Busbahnhof.

Wir ziehen müde, aber mit ganz vielen wunderschönen Erinnerungen unsere Koffer hinter uns her.

Sicherheitshalber haben wir ja Münzen in den Trevi Brunnen geworfen… das soll Glück und uns irgendwann an diesen Ort zurück bringen.

Arrivederci Roma!

 

 

 

                            

Mittwoch, 11. Juni 2014

DIE SCHÖNEN TAGE ABER GINGEN FROH ZU ENDE,WIR HATTEN HERRLICHES ERLEBT UND GINGEN MIT SCHÄTZEN DER ERINNERUNG IM HERZEN FORT. Malwida von Meysenbug

Piazza del Popolo - ROMA
 

DIE SCHÖNEN TAGE ABER GINGEN FROH ZU ENDE,

WIR HATTEN HERRLICHES ERLEBT UND GINGEN MIT SCHÄTZEN

DER ERINNERUNG IM HERZEN FORT.

                                           Malwida von Meysenbug

Dienstag, 3. Juni 2014

SITZ STILL, MEIN HERZ, WIRBLE KEINEN STAUB AUF. LASS DIE WELT DEN WEG ZU DIR FINDEN. (RABINDRANATH TAGORE)

 
                           SITZ STILL, MEIN HERZ, WIRBLE KEINEN STAUB AUF.
                                    LASS DIE WELT DEN WEG ZU DIR FINDEN.
                                                (RABINDRANATH TAGORE)
 

„Ah schreibst du überhaupt noch?" Ich kriege mit einem lauten Piep eine Whatsapp Nachricht.
Kurz danach ein Whatsapp aus Rom… mit ähnlichem Inhalt...

Offenbar sind beide „Ableger“ in Sorge. Mama schwächelt.
Heute nicht mal ein Märchen. Wenigstens das habe ich die letzten Wochen durchgehalten.
Jeden Abend.
Blogeintrag gabs dieses Wochenende auch nicht... ;-((

Es ist der 3. Juni und mein Sohn fragt mich, wie ich meinen runden Geburtstag im nächsten Monat feiern will. Ich habe nicht darüber nachgedacht, hab nicht bemerkt, dass er schon so bald ist...
Hatte angefangen in einer Parallelwelt zu leben, in der es viele Dinge gibt, die mir im Moment wichtiger waren. Die Sorge, die Hoffnung, die Ohnmacht, die Ungewissheit...

Ich merke, ich habe jeden Tag einfach abgespult, getan, gemacht, aber es ist mir entgangen, dass die Zeit ganz schnell gelaufen ist.
Ich hatte es als mein Jahr gefordert, in dem ich losstarten... es wissen wollte…

Ich habe die letzten Wochen auch nicht Tagebuch geschrieben… und wenn, dann halbherzige Sätze…
Es fällt mir schwer mich aufzuraffen um wieder ins Leben zu hupfen.

Letzten Samstag habe ich einen Schritt in diese Richtung gemacht.
Ich bin einer Einladung zu einer Taufe gefolgt. In der wunderschönen Lichtentalerkirche, in der Schubert getauft worden ist. In der ich meinen Patriarchen kennengelernt habe, in der unsere Kinder getauft worden sind.

Der Neo- Vater (ich habe schon von ihm berichtet- sein zweites Kind nach 23 Jahren) ist stolz und glücklich. Die wunderbare Taufzerimonie wird durch Zufall von einem lieben Freund aus alten Zeiten gehalten.
Ein neuer Lebensanfang...
Die Feier im Augarten Schlossrestaurant  im ältesten Barockgarten Wiens mit schneeweißer Tafel, nobel und herzlich.

Die Wolken ziehen hin und her. Es wechselt der Sonnenschein mit kleinen Regenschauern, die wir aushalten. Mit Wind, der aufkommt und der offenbar stärkeren Regen ankündigt und der dann auch runterprasselt...
Die Gesellschaft flüchtet ins Trockene...

Wir verabschieden uns, erklärend, dass wir im Moment nur kleine Vorstöße ins normale Leben schaffen können... noch nicht stark genug sind für viel Sturm und Regen.
Die am Abend von mir gesendete Dank- SMS, wie wohl wir uns gefühlt haben, wird mit einem Dank für das Mitfeiern beantwortet. Und müde sind alle...

Und irgendwie wird mir da klar, auch wenn ein Teil von meinem Herzen ganz furchtbar traurig ist: Es gibt ein Teil, der sich wieder über das Leben freuen kann...