Montag, 20. Juli 2015

IM DUNKELN IST GUT MUNKELN...


Am Morgen – der erste Weg ins Bad.

Automatisch stellt sich das Radio ein und bringt mich in Schwung…

Ich tänzle durchs Bad und reiße die Arme hoch.

Man soll ja schon am Morgen die Siegerpose machen, damit der Tag erfolgreich wird.

In meinem Fall besonders wichtig, weil mein lieber Mann die Beleuchtung auch durch einen

Bewegungsmelder steuern lässt.

Ebenso die Beleuchtung von dem unvermeidlichen Allibert.

Ich tanze also weiter zum Waschbecken, natürlich immer noch mit erhobenen Armen, weil mein

Liebster beim Einbau nicht daran gedacht hat, dass ich wesentlich kleiner bin als er.

Am Tag nicht wirklich ein Problem, da das Bad ja ein Fenster hat.

Spannender wird es da in der Nacht.

Natürlich tänzle ich auch da wieder mit erhobenen Armen ins Bad, im Takt bis zum Waschbecken.

Steige ich dann allerdings hinter die Duschwand zum Duschen, nützt kein Winken.

Das Licht geht nach wenigen Minuten gnadenlos aus…

Wenn ich Glück habe, spielt das Radio noch weiter… Musik zum Träumen.

Mit „Strangers in der night" im Dunklen unter der Dusche.

Wenn das nicht romantisch ist?? ;-)))

 

Sonntag, 12. Juli 2015

WER WILL UNS ? :-)))


Anfang der Woche wache ich auf und mir ist so vom Magen her ein bissi flau.

Irgendwie komme ich schlechter auf als sonst…

Wird alles besser nach dem ersten Käffchen, denke ich mir…

Aber irgendwie zwickt es dort und da, und als ich eine Fieberblase bei meiner Oberlippe entdecke, ist alles klar…

Ich bin nicht in Ordnung…

Ich schleppe mich dahin… gibt’s doch nicht…

Im Sitzen geht’s, auch wenn ich schlapp und müde bin…

Beim Aufstehen bin ich schwach auf den Hinterläufen…

Dabei hab ich doch grad  soooo viel vor…

Ich fühl mich nicht wohl… ;-(((

Aufs Handy schaun aber geht ja noch ;-))

Facebook- Gott sei Dank…

Da entdecke ich einen Artikel: „Woher weiß ich, wann ich aufhören muss, ein Manuskript zu überarbeiten?" (marcusjohanus.wordpress.com)

Ich stelle fest, dass ich alle Fehler gemacht habe, die man nur machen kann…

Um ein wenig Einblick zu gewähren…

Das war so…

Als ich endlich mein Manuskript  von einer für mich sehr emotionalen Geschichte für fertig hielt und total happy war, weil ich es einfach für toll befand, beschloss ich, es von meinem lieben Mann korrigieren zu lassen… also Formales halt… inhaltlich nur wenn unverständlich…

Also toller Plan… So gehört es ja auch…

Aber dann…

Jeder arbeitete auf seinem Computer und ich schickte ihm immer Teiles des Manuskriptes.

Am Anfang klappte es noch ganz gut…

Irgendwann zwischendurch fragte ich ihn mal: „Wie weit bist du im Text?“

„Na da, wo die Marie (meine Protagonistin) umananda kugelt und vor sich halt so hinträumt“.

Ich war alarmiert- hörte ich da leichte Kritik, ein wenig Misstrauen?

Wenige Seiten später bekam ich einen Teil zurückgeschickt.

Rot unterlegter Text- das, was vielleicht unnötig wäre. Ich solle mir das mal anschauen…

Und wahrscheinlich müsste ich ja nur ein paar Details ändern, damit die Geschichte nicht

missverstanden werden könnte.

In der Folge fing ich schon von mir aus an, bevor ich den Text weiterschickte zu streichen, zu löschen.

Vielleicht hat er ja recht, überlegte ich…

Irgendwann waren wir mit dem Text fertig und ich ließ es für ein paar „Testleser“ ausdrucken.

Da bekam ich dann ein recht gutes „Feedback“. Auch mit einigen hilfreichen  Anregungen.

Beim nachträglichen Durchlesen hatte ich dann selbst weitere Zweifel.

Irgendwie hatte ich mich schon von Anfang an selbst limitiert...

Im Endeffekt wollte ich es dann offenbar nur komplikationslos fertig bringen…

Glücklich bin ich nicht wirklich damit…

Der Stoff der Geschichte zieht mich immer noch magisch an…

Wer weiß, vielleicht schreibe ich es ganz neu…
 
------

Sollte ich jetzt auf Grund meines Blogs Ärger bekommen dann poste ich mein Bild mit Rocky in

„Will haben“. Für ihn sehe ich größere Chancen unterzukommen;-))))

 

 

Montag, 6. Juli 2015

JUGENDTRÄUME, DIE MICH EINHOLEN...

 

 

                                                           
 
 
Meine Woche fing künstlerisch an.

Ich war in einem der tollsten, ungewöhnlichsten Deko- und Stoffgeschäfte in Kritzendorf bei

Klosterneuburg.

Da gehen auch Modedesigner und Theaterleute ein und aus.

Mir fiel eine Gruppe auf, die offenbar ein Theaterstück ausstattete.

Mit schräger Mütze unverkennbar der Regisseur im Mittelpunkt.

Rund um ihn herum standen Einkaufswagen mit Stoffen und ein paar Leute.

„Der Stoff für die Jacke von Anatol?", fragte eine junge Frau.

„Ja“.

Und der Stoff nicht für das Futter. Wieder wurde ein Stoffballen hochgehalten.

„Nein, der nicht.“

Die junge resolute Frau: „Also der stirbt.“ Offenbar meinte sie den Stoff und nicht Anatol.

Sollte wohl heißen, Stoff schied aus.

Ich kam mir in die Zeit zurück versetzt, in der ich mit meinem Vater, der auch nebenbei Theaterarzt
war, Anatevka anschauen durfte.

Da war mir klar. Ich will Schauspielerin werden.

„Kommt nicht in Frage", befand mein Vater.

Matura- , dann Bank oder Lehrerin.

 

Mitte der vergangenen Woche fing dann der Ingeborg Bachmann-Preis an.

Und wieder war es ein kleiner Ausflug in meine Jugend.

Als es klar war, dass sich mein Traum vom Theater nicht erfüllen würde, stürzte ich mich aufs
Schreiben. Bekam ein Buch von Ingeborg Bachmann in die Hände und wünschte mir innig: So

müsste
man schreiben können.

Viele Jahrzehnte später saß ich also diese Woche wieder vor meinem kleinen Fernseher in unserem

Salettl im Garten und hörte neben Vogelgezwitscher die Lesungen der Teilnehmer an.

Vielleicht kam es nur mir so vor, aber ich finde, es war diesmal besonders schwer sich festzulegen,

wer einem am besten gefallen hat.

Nora Gomringer auch auf Grund ihrer super Performance total begeisternd. Die Siegerin des

Bachmannpreises.

Valerie Fritsch mit ihrem Text, der ihr den Zuschauerpreis und den Kelagpreis brachte.

Dana Grigorcea, die als letzte las, und sehr sehr verdient den 3Sat Preis bekam.

Teresa Präauer und Monique Schwitter hätte ich auch noch gerne mit einem Preis bedacht gesehen.

Ich finde, es war eine der stärksten Bachmannpreis-Veranstaltungen überhaupt.

Mir hat es Mut gemacht, nicht mehr so zu zögern, sondern zu versuchen einfach zu schreiben.

Ich habe schon lange nicht mehr so eine Begeisterung und eine Leidenschaft gespürt.

Es ist eine Welt, die mich so richtig glücklich macht!

Und dennoch frage ich mich, ob andere auch so viele Zweifel an sich haben.

Zwischendurch den Mut verlieren. Das Gefühl kennen, nicht weiter zu kommen, obwohl man es sich

so sehr wünscht...

Vermutlich gehören diese ups und downs zum Schreiben dazu.

Ich wünsche mir so sehr, dass ich mir diese besinnungslose Lust zu schreiben, die mich diese
Woche wieder erfasst hat, erhalten kann.