„Bleib du da," rief Georg, „vielleicht kommt er ja doch von selbst zurück. Ich gehe ihn suchen.“
Jetzt verschwand Georg auch in der Dunkelheit. Sie hörte ihn
immer wieder Fipsi rufen. Aber es wurde immer leiser, je mehr er sich entfernte.
Alice blieb in der erhellten Tür stehen.
Langsam wurde ihr kalt.
Dort und da hörte man ein paar Stimmen und ein paar Vögel
rufen, aber Fipsi blieb verschwunden.
Alice schaute auf das durch den Mond beleuchtete Meer.
Ein wenig unheimlich war es schon so allein.
Plötzlich hörte sie Schritte näher kommen und ein leises
Winseln.
Es war Georg, der Fipsi in seiner Lederjacke eingepackt hielt.
„Da ist der kleine Ausreißer,“ sagte er und hielt Alice den kleinen triefenden Hund hin.
Alice nahm den winselnden Fipsi in Empfang.
„Bitte komm herein“, sagte sie zu Georg, der seine nasse
Lederjacke ausschüttelte.
Sie wickelte Fipsi in ein Handtuch und rubbelte ihn trocken.
Der war aber schon wieder quietschvergnügt und ruderte so
mit den Pfoten, dass ihn Alice auf den Boden setzten musste.
Fipsi begann im Haus wild hin und her zu laufen.
Alice schaute erschrocken auf die nasse Lederjacke.
„Hoffentlich ist die nicht kaputt! Natürlich komme ich für
den Schaden auf.“
„Halb so schlimm," sagte Georg, „Hauptsache, Fipsi ist wieder
da und es geht ihm ja offensichtlich gut."
„Scheinbar wollte er schwimmen gehen.“
Alice war unheimlich erleichtert und wäre Georg am liebsten
um den Hals gefallen.
„Vielen, vielen Dank, dass du Fipsi gerettet hast!"
„Wie schön, dass ich dein Held bin“, lachte Georg.
Georg entging nicht, dass Alice ein wenig zitterte.
„Ist dir kalt“, fragte er besorgt.
„Ein wenig." „Setz dich. Was magst du trinken?“ antwortete
Lucia und zog sich eine Jacke über.
Georg setzte sich auf die weiße, weiche Ledergarnitur. „Vielleicht
einen Kaffee, wenn es keine Umstände macht.“
Alice machte zwei Cappucinos und setzte sich neben ihn.
Fipsi hatte sich erschöpft in sein Körbchen zurückgezogen.
Sie kuschelte sich in ihre warme Jacke und wärmte die
Hände an der Tasse.
„Ist dir gar nicht kalt?“
„Kein bisschen“, antwortete Georg und betrachtete sie
lächelnd.
Nachdem sie den Kaffee ausgetrunken hatten, stand Alice auf:
„Vielleicht noch ein Glas Rotwein?“
„Gerne, aber es ist mir unangenehm, dass ich mich so von dir
bedienen lasse.“
„Du hast ja was gut bei mir.“
Georg schaute erfreut: „Hab ich das?“
Lucia schaute ihn irritiert an. So hatte sie das nicht
gemeint.
„Ich fürchte, du hast eine schlechte Meinung von mir“,
sagte er und wieder hatte Alice das Gefühl, er könne Gedanken lesen.
„Nein, gar nicht, überhaupt nicht.“
Sie war froh, in die Küche gehen zu können, um den Rotwein
und die Gläser zu holen.
„Darf ich“ sagt er und zeigte auf den Korkenzieher auf dem
Tisch, als sie zurückkam.
Er öffnete die Weinflasche und goss den Wein in die Gläser ein.
Alice setze sich wieder in sicherem Abstand neben Georg.
Er hob das Glas.
„Auf das Wiederfinden von Fipsi.“ Als er den Namen nannte,
hob Fipsi in seinem Körbchen den Kopf um aber gleich wieder einzuschlafen.
„Ist dir schon wärmer?“, fragte Georg besorgt.
Alice nickte und schaute abwesend zur Tür.
„Soll ich gehen?“
„Bitte nicht“, antwortete Alice und rückte ein Stückchen
näher zu ihm.
Fortsetzung folgt
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