„Ich könnte Musik machen“, meinte Alice und wollte wieder aufstehen.
Georg schaute sie an: „Irgendwie habe ich das Gefühl, du
willst vor mir weglaufen.“
Er hatte den Arm auf die obere Kante der Sitzgruppe gelegt,
ohne Alice zu berühren.
„Ich bin Nähe nicht mehr gewohnt“, antwortete Alice und
blieb sitzen.
„Du magst keine Nähe?“
„Also doch Therapeut?“, sagte Alice und schaute ihn prüfend
an.
„Eigentlich versuche ich es zu vermeiden, mich in meine
Patientinnen zu verlieben.“
„Und ich rede mir ein, dass mich eh kein Mann mehr
begeistern kann und wenn es mir dann
doch passiert, denk ich an Flucht, aus Angst wieder enttäuscht zu werden.
Irgendwie hab ich das Thema ad acta gelegt. Immer ist alles
kompliziert und im Endeffekt
geht es mir dann alleine besser.“
„Dir und Fipsi“, sagte Georg und musste lächeln.
„Vermutlich werde ich als alte verbitterte Frau mit ganz
vielen Hunden enden.“
„Du wirst sicher einmal eine wunderschöne alte Dame. Was für
eine hübsche Vorstellung.“
„Ich habe mir vor zwei Jahren auch geschworen, ewig allein
zu bleiben. Zu tun habe ich hier sicher genug. Viele Bereitschaftsdienste, viele Patienten. Wie
schön, dass man immer alles so gut planen kann und einem nie
etwas dazwischen kommt.“
Jetzt mußten beide lachen.
Georg hob das Weinglas: „Auf das Leben und seine herrlichen
Zufälle.“
„Ich habe morgen frei. Hättest du morgen Lust mit mir nach
La Boe zu fahren.
Wir könnten dort den Tag verbringen und in mein
Lieblingslokal, eine „Tapas Bar“ gehen.
Von dort kann man den regen Verkehr auf der Kieler Förde
bestaunen.“ Georg geriet richtig ins Schwärmen.
Alice nahm ihr Handy vom Tisch und schaute auf das Display „Schaut
so aus, als ob ich morgen durch Zufall noch einen Termin frei habe.“
„Ah das wäre schön, wenn du das einrichten könntest.“ Er
grinste.
Alice schaute Georg an.
Alice schaute Georg an.
Er hatte immer noch den Arm auf der oberen Kante der
Sitzgruppe gelegt. Die Beine hatte er lässig ausgestreckt.
Er hielt den Kopf in ihre Richtung geneigt und so fiel eine
Strähne seines dunklen Haares leicht in sein
gebräuntes Gesicht. Seine dunkelbraunen Augen beobachteten sie…
Fortsetzung folgt…
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