Ein Engel namens Jules
Heute wär so ein richtig schöner Tag in einen Novemberblues
zu kommen.
Es regnet vor sich hin, plitsch, platsch. Die abgefallenen
Blätter vermischen sich mit den regennassen Straßen. Es ist die Zeit, wo man
dem Hund, so man einen hat, die Pfoten nach einem Spaziergang abwischt. Und
selbst unsere Susi (ich meine den Hund) schüttelt
ihr Fell unwillig, in das die Feuchtigkeit hineingekrochen ist. Ständig auf der
Suche nach Futter, wenn das Haus endlich erreicht ist. Dankbar, ein bissi Süßes
abzukriegen, wenn wir uns das Leben mit Naschereien schöner machen, nach der
ungemütlichen Hunderunde. Man gönnt sich ja sonst nix. Und es ist ja
wissenschaftlich erwiesen, dass wir das in dieser Jahreszeit brauchen, wegen
des Lichtmangels und überhaupt.
Für Alles gibt es Forschungen. Für die Seele, für unsere
körperlichen Sensationen, die uns manchmal plagen. Theorien!! Manchmal frage
ich mich, wo der Mensch dabei bleibt. Weil um den geht es doch eigentlich nur.
Um das Leben... um Ihres, um meines. Um das Einzige, das wir
haben. Auch wenn ich fest an ein Weiterleben glaube. In welcher Form auch
immer.
Darum empfinde ich manche Augenblicke so einzigartig.
Letzte Woche habe ich mich mit meiner Tochter im Café
Francais getroffen.
Oh la la. Nette Kellner zum französischen Ambiente passend.
Wir schlürfen einen Café au lait und werden immer mit Madame angesprochen. Tres
jolie.
Wir erobern die Innenstadt Wiens. Nicht ohne vorher in der
Schottenkirche, bei meinem Lieblingsheiligen – dem heiligen Antonius, ein
Kerzchen anzuzünden.
Bei der Freyung schlängeln wir uns durch einen zauberhaften
Weihnachtsmarkt, mit wunderschönem bunten Schmuck und vielfältigen Handwerkssachen.
Der Versuchung, einen Punsch mit karamelisierten Mandeln zu trinken, können
wir nicht widerstehen. Bei diesem Duft in der Luft, der süß und lockend ist. Wer
könnte das?
Warum auch?
Und dann passiert es: Liebe auf den ersten Blick. Blonde
Haare und ein bezauberndes Lächeln! Da hängt er: Mein!!! Schutzengel!!! (Bitte beachten sie sein
Foto oben).
Ja und wir nehmen ihn natürlich mit und er kommt dann in
kein Sackerl (Tüte) ;-) sonst würde er ja keine Luft bekommen.
Unser Weg geht dann mit „Jules“ (so habe ich ihn, scheinbar durch das Café Francais inspiriert, genannt)
weiter.
Der Weihnachtsmarkt am Hof ist ebenso sehenswert wie der vor
der Schottenkirche. Viele fröhliche Menschen. Immer wieder zwischendurch ein
Lächeln. In einem Monat ist Weihnachten. Das Fest der Liebe.
Wie schön, wenn wir den Gedanken umsetzten in unserem Leben und nicht immer nur
jummeln (jammern) und uns das Leben schwer machen.
Nach einem Spaziergang durch die weihnachtliche Wiener
Innenstadt geht es dann wieder so richtig zufrieden und glücklich nach Hause.
Am späten Abend sehe ich dann im Fernsehen (Jules mein Schutzengel sitzt neben mir) ein Interview mit Stephen King. Leider habe ich noch nichts von ihm gelesen, aber das hole
ich jetzt sicher nach. Er erzählt von seinem sehr bewegten Leben, mit vielen Höhen
und Tiefen. Und trotz seines Erfolges ist seine Vorstellung von Glück
ganz einfach:
„Ein Dach über dem Kopf und genug zum Essen“, und soweit
gesund sein, würde ich ergänzen, aber das war in der Aussage dieses
unwahrscheinlich faszinierenden Mannes sicher inkludiert......
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen