Meine
Woche fing künstlerisch an.
Ich
war in einem der tollsten, ungewöhnlichsten Deko- und Stoffgeschäfte in
Kritzendorf bei
Klosterneuburg.
Klosterneuburg.
Da
gehen auch Modedesigner und Theaterleute ein und aus.
Mir
fiel eine Gruppe auf, die offenbar ein Theaterstück ausstattete.
Mit
schräger Mütze unverkennbar der Regisseur im Mittelpunkt.
Rund
um ihn herum standen Einkaufswagen mit Stoffen und ein paar Leute.
„Der
Stoff für die Jacke von Anatol?", fragte eine junge Frau.
„Ja“.
Und
der Stoff nicht für das Futter. Wieder wurde ein Stoffballen hochgehalten.
„Nein,
der nicht.“
Die
junge resolute Frau: „Also der stirbt.“ Offenbar meinte sie den Stoff und nicht
Anatol.
Sollte
wohl heißen, Stoff schied aus.
Ich
kam mir in die Zeit zurück versetzt, in der ich mit meinem Vater, der auch
nebenbei Theaterarzt
war,
Anatevka anschauen durfte.
Da
war mir klar. Ich will Schauspielerin werden.
„Kommt
nicht in Frage", befand mein Vater.
Matura-
, dann Bank oder Lehrerin.
Mitte
der vergangenen Woche fing dann der Ingeborg Bachmann-Preis an.
Und
wieder war es ein kleiner Ausflug in meine Jugend.
Als
es klar war, dass sich mein Traum vom Theater nicht erfüllen würde, stürzte ich
mich aufs
Schreiben.
Bekam ein Buch von Ingeborg Bachmann in die Hände und wünschte mir innig: So
müsste man schreiben können.
müsste man schreiben können.
Viele
Jahrzehnte später saß ich also diese Woche wieder vor meinem kleinen Fernseher
in unserem
Salettl im Garten und hörte neben Vogelgezwitscher die Lesungen der Teilnehmer an.
Salettl im Garten und hörte neben Vogelgezwitscher die Lesungen der Teilnehmer an.
Vielleicht
kam es nur mir so vor, aber ich finde, es war diesmal besonders schwer sich
festzulegen,
wer einem am besten gefallen hat.
wer einem am besten gefallen hat.
Nora
Gomringer auch auf Grund ihrer super Performance total begeisternd. Die
Siegerin des
Bachmannpreises.
Bachmannpreises.
Valerie
Fritsch mit ihrem Text, der ihr den Zuschauerpreis und den Kelagpreis brachte.
Dana
Grigorcea, die als letzte las, und sehr sehr verdient den 3Sat Preis bekam.
Teresa
Präauer und Monique Schwitter hätte ich auch noch gerne mit einem Preis bedacht
gesehen.
Ich
finde, es war eine der stärksten Bachmannpreis-Veranstaltungen überhaupt.
Mir
hat es Mut gemacht, nicht mehr so zu zögern, sondern zu versuchen einfach zu
schreiben.
Ich
habe schon lange nicht mehr so eine Begeisterung und eine Leidenschaft gespürt.
Es
ist eine Welt, die mich so richtig glücklich macht!
Und
dennoch frage ich mich, ob andere auch so viele Zweifel an sich haben.
Zwischendurch
den Mut verlieren. Das Gefühl kennen, nicht weiter zu kommen, obwohl man es sich
so sehr wünscht...
so sehr wünscht...
Vermutlich
gehören diese ups und downs zum Schreiben dazu.
Ich
wünsche mir so sehr, dass ich mir diese besinnungslose Lust zu schreiben, die
mich diese
Woche
wieder erfasst hat, erhalten kann.
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