Wieder war es mal ein Mann, der mein Leben durcheinander
gebracht hat.
Zahnarzt war für vorige Woche angesagt. Ich kenne und schätze ihn schon
seit Jahren.
Eigentlich sollte es nur eine Kontrolle sein.
Nachdem er mir in den Mund schaute ,machte er: “ZZZZZZZ".
Das bedeutete sicher nix Gutes.
„Naschen Sie gerne fragte er“?
„Ich faste, sagte ich tapfer, kein Alk, keine Süßigkeiten“.
Offenbar hatte er vor der Fastenzeit gemeint.
„Wie es das gibt, Karies bei den Schneidezähnen", sagte er
so vor sich hin.
Weiteratmen, locker bleiben, befahl ich mir.
Dann fing er zu bohren, und zu fräsen an.
Zwischendurch unser Lieblingsthema: „Sie putzen falsch. Richtig ist von
rot nach weiß“.
Gott sei Dank ersparte er mir diesmal, mit einem etwa 50cm großen Plastikgebiß mit ebenso großer Zahnbürste herbeizueilen, um es mir wieder einmal praktisch zu erklären.
Ich bin in diesem Punkt sehr empfindlich, weil ich da
richtig traumatisiert bin.
Als kleines Mädchen zeigte mir mein Papa, der nahezu ein
Fetischist des Zähneputzens war, wie ich
meine Zähne putzen muss.
Er lernte es mir kreisend. Er fragte nie, wie es mir ging, sondern
nur, ob mit den Zähnen alles okay ist.
Laut einer Studie hat sich herausgestellt, dass der Großteil
der Erwachsenen falsch die Zähne putzt.
Die Methode kreisend ist nur für Kleinkinder weil sie
einfacher ist.
Wenn man groß ist:-)), soll man „fegen“ – von rot nach weiß.
Aber die Methode meines Vaters war mein Credo.
Nicht nur beim Zähneputzen.
Ich habe so viele Glaubenssätze von ihm übernommen...
Hab ich in meinem Leben zuviel auf den Vater und den Pfarrer
gehört?
Das würde eigentlich viele Schwierigkeiten und vor allem
Defizite in meinem Leben erklären.
Jetzt habe ich mir eine Elektrozahnbürste gekauft und den
Rest mein Leben zu ändern krieg ich auch
noch hin ;-)).
P.S. Ich habe mich immer gewundert, warum mein Vater am
Ende seines Lebens nahezu zahnlos war....
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