Montag, 11. August 2014

TRÄUME AM MEER/ Episode 1



Endlich ist es so weit, -))
Mit dieser Blogfolge startet meine diesjährige Sommergeschichte!!
Ich hoffe, Sie werden sie mögen!!

Alice fuhr in den Norden – an die Küste bei Hohwacht an der Ostsee! Alleine. Es zog sie dorthin. Das zauberhafte  Häuschen, das sie dort gemietet hatte. Der Blick auf die Steilküste. Das hatte sie sich so gewünscht.
Sie hatte alles hinter sich gelassen. Wollte mal so richtig allein sein. Sie ging an der Küste entlang.  - Eine kleine Unachtsamkeit! Sie verknackste sich das Fußgelenk.
Die freundliche Nachbarin hatte  den Arzt gerufen. Er solle mal drauf schauen!
Er kam – groß – dunkel mit lebhaften braunen Augen. So Ende vierzig. Er tastete vorsichtig das Fußgelenk ab und schien recht erfreut: „Einige Tage ein bißchen schonen. Hochlegen und Umschläge, das wird schnell  wieder.“ Er hatte bei seinem Eintreten viel frische Luft  hereingebracht. Er wirkte dynamisch und sein  sonnengebräuntes Gesicht  hatte kantige Züge.
Als er sich in Richtung Tür bewegte, wollte sie aufstehen, was er mit einer spaßhaft drohenden Gebärde unterband. „Schonen habe ich gesagt. Ich finde alleine den Weg. Wenn sie Beschwerden haben, melden sie sich bitte.“ Warum sie in diesem Moment darüber nachdachte, ob weitere Beschwerden gut oder schlecht wären, das überlegte sie noch öfters!
Eigentlich war sie doch gar nicht so anfällig. Sicher, sie fühlte sich schon lange ein wenig vernachlässigt, aber sie hatte immer das Gefühl gehabt, sie könne damit umgehen und konnte es dann doch nicht. Irgendwie konnte sie so nicht leben. Ihre Umgebung konnte sie nicht ändern. Aber sich und das müsste gewaltig sein, um die Welt zum Beben zu bringen.
Ernsthaft! Durchdacht! und es dürfte nicht nur ein Traum sein.  Nein sie wollte ihr Leben neu beginnen.
Irgendwie ging ihr der Doc nicht aus dem Kopf. Manchmal stellte sie sich vor, wie das wäre, ihn einmal wieder zu sehen - zu treffen. Aus Zufall! Sogar bei romantischer Musik fiel er ihr ein. Kein gutes Zeichen ;-((
Er hatte angekündigt, ihr ein paar Merkblätter über eine Krankenversicherung zu schicken, die in nächster Zeit bessere Bedingungen haben würde! Sie ertappte sich, dass sie öfter als normal ihre Mails checkte. Sie überlegte, ob sie sich vielleicht wegen der guten Versorgung bedanken sollte.
Hielt sich aber zurück. Wenn überhaupt: der nächste Mann sollte sie erobern. Außerdem war sie ja noch verheiratet – auch wenn nur noch  irgendwie auf dem Papier.
Sie ging die Steilküste im Sonnenschein entlang. Plötzlich läutete das Handy.
Sie hob ab, obwohl sie die Nummer nicht kannte.
„Dr. Schieler“, meldete sich eine angenehme männliche Stimme, „ich hoffe ich störe nicht."
Anna blieb stehen. Fast hätte sie das Handy fallen lassen.
„Nein gar nicht, ich gehe gerade an der Küste entlang.“
Dr. Schieler lachte, sie mochte seine Stimme, seine Art zu reden: „Na da geht es meiner Patientin wohl besser. Da brauchen sie wohl die Merkblätter für die Versicherung gar nicht mehr. Meine Sprechstundenhilfe hat ihre E- mail Adresse falsch notiert. Sonst hätte ich sie ihnen schon längst geschickt.“
„Es wäre ganz lieb, wenn sie sie mir trotzdem schicken würden," antwortete Anna und buchstabierte ihm schnell ihre E- Mail Adresse.
„Danke und noch einen schönen Tag , ich freue mich, dass es ihrem Fuß schon besser geht.“ Anna sagte noch schnell „danke und tschüss“ und legte auf.
Das Meer lag vor ihr, die Sonnenstrahlen, brachten das Blau zum Glänzen, als ob sich Tausende von kleinen Diamanten hinein verirrt hatten.
Die unendliche Weite der See. Am Horizont war ein Schiff zu sehen, kleiner als ein Spielzeugboot.
Sie blieb stehen und konnte nicht aufhören zu schauen, wollte sich nicht losreißen.
Der Tag gehörte ihr. Sie war niemandem Rechenschaft schuldig.
Fips, ihr kleiner Mischling sauste hin und her, ständig in der Angst, sie mit seinen Stummelbeinchen nicht einholen zu können. Nicht verstehend, dass sie so gar keine Eile hatte.
„Was stellen wir an?" rief sie ihm übermütig  zu und warf ihm ein Hölzchen.
Fips raste zu dem begehrten Geworfenen, bremste zu spät und überschlug sich. Sprang auf und hetzte weiter.
Langsam ging sie weiter, den Blick immer noch auf das Meer gerichtet. Sie wollte sich den Anblick einprägen, um ihn jederzeit wieder abrufen zu können.
Fips war total begeistert, dass es weiterging. Wußte er doch, dass er im Lokal, das nur ganz wenig entfernt war, immer eine Wurst  bekam.
Das Lokal war mit weißen Plastiktischen und Sesseln bestückt, die direkt hinter der Glasscheibe standen, um die die hier Sitzenden vor Stürmen zu schützen. Es hatte aber kein Dach.
An der Längsseite dahinter befanden sich etwas erhöhte rustikale Tische mit Bänken.
Wohl die begehrteren Plätze.
Alice fand einen Platz und setzte sich. Fips legte sich artig unter den Tisch. Offenbar hoffend, so sicher eine Wurst zu bekommen.
Als der ein wenig  knurrige Besitzer kam, bestellte sie ein Fischbrötchen, ein Bier und eine Wurst.
Für Fipsi bitte Wasser, sagte sie - für die Gebräuche im Norden übertrieben charmant, was das kühle Nordlicht mit „ah die charmante Wienerin“ quittierte…
Fortsetzung folgt. 
 
 

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