Diesmal hatte ich schon die ganze Woche darüber nachgedacht, was
ich in meinem Blog schreiben werde.
Ich stelle mir im Kopf dann immer schon alle Sätze zusammen.
Manchmal mache ich mir auch zwischendurch Notizen, wenn ich fürchte, dass ich
Formulierungen vergessen könnte.
Der Plan war fix.
Ich hatte mir vorgenommen, Ihnen über die Entstehung meines
Märchenbuches zu erzählen.
Weil aber mein Blog in meinen Gedanken noch nicht ganz
fertig war, habe ich die letzte Nacht, die eh schlaflos war, weiter
nachgedacht.
Es war nicht nur furchtbar heiß, sondern ich merkwürdig
unruhig.
Also ich in meinem Bett. Von schlafen keine Spur.
Das Fenster voll offen- die Grillen zirpen unaufhörlich.
Dort und da minimale Geräusche draußen im Garten und auf
der menschenleeren Straße.
Unvorstellbar still ist es da immer.
Nachdem ich immer noch nicht schlafen kann, stehe ich auf und
schaue aus dem Fenster.
Atme die frische kühle Luft- im Verhältnis zur
unerträglichen Hitze im Zimmer.
Ich lege mich wieder nieder.
Das Licht vom Bewegungsmelder vor dem Schlafzimmer geht immer
wieder aus und an.
Ich memoriere meinen Blog:
Also eigentlich wollte ich nie Märchen schreiben. Im Mai
2014 habe ich dann aus sehr persönlichen Gründen damit angefangen.
Seitdem habe ich bis heute fast jeden Tag spät in der Nacht
eine Geschichte geschrieben.
Jetzt werden das wohl etwa 300 sein.
Von der Carla Besenstiel und ihrem kleinen Imperium, das sie
erschaffen hat.
Vom Lachhäschen. Von Hansi Eichhorn. Von den Zwergen Lennie
und Marlin und den vielen anderen Zaubergartenbewohnern.
Vor ein paar Wochen habe ich beschlossen, mir einen
Illustrator dazu zu holen.
Jetzt klopfe ich Text, und er zeichnet schon brav- so hoffe
ich.
In der gestrigen Nacht habe ich dann an allem gezweifelt.
Macht das alles einen Sinn?
Wieder bin ich aufgestanden und habe meine Nase zum Fenster
hinausgestreckt und gehofft, dass es eine dieser Nächte wird, die Erkenntnisse
bringen.
Wo man dann am Morgen aufsteht- energiegeladen… Voller
Motivation….
Yes!!
Irgendwann gegen 4:30 bin ich dann eingeschlafen ohne
Erleuchtung.
Kurz nach 8 wurde ich von einer Alarmanlage sehr nah bei
meinem Ohr geweckt.
Offenbar vor unserem offenen Fenster.
Als ich todmüde die Stiege hinunterwankte hörte ich Fluchen
von meinem lieben Ehemann.
„Die Bestecklade klemmt“. Er rüttelte sie heftig.
„Ah ja" sagt er – „hab das Fenster aufgemacht und vergessen
die Alarmanlage auszustellen“.
Ich machte mir ein Käffchen und wurde den ganzen Sonntag
nicht mehr richtig munter.
Und falls ich heute wieder nicht schlafen kann…
Ich gebe nicht die Hoffnung auf.
Vielleicht ist ja heute so eine Nacht, die mich wie schon
so oft mein ganzen Leben klären lässt…
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