Dienstag, 3. Juni 2014

SITZ STILL, MEIN HERZ, WIRBLE KEINEN STAUB AUF. LASS DIE WELT DEN WEG ZU DIR FINDEN. (RABINDRANATH TAGORE)

 
                           SITZ STILL, MEIN HERZ, WIRBLE KEINEN STAUB AUF.
                                    LASS DIE WELT DEN WEG ZU DIR FINDEN.
                                                (RABINDRANATH TAGORE)
 

„Ah schreibst du überhaupt noch?" Ich kriege mit einem lauten Piep eine Whatsapp Nachricht.
Kurz danach ein Whatsapp aus Rom… mit ähnlichem Inhalt...

Offenbar sind beide „Ableger“ in Sorge. Mama schwächelt.
Heute nicht mal ein Märchen. Wenigstens das habe ich die letzten Wochen durchgehalten.
Jeden Abend.
Blogeintrag gabs dieses Wochenende auch nicht... ;-((

Es ist der 3. Juni und mein Sohn fragt mich, wie ich meinen runden Geburtstag im nächsten Monat feiern will. Ich habe nicht darüber nachgedacht, hab nicht bemerkt, dass er schon so bald ist...
Hatte angefangen in einer Parallelwelt zu leben, in der es viele Dinge gibt, die mir im Moment wichtiger waren. Die Sorge, die Hoffnung, die Ohnmacht, die Ungewissheit...

Ich merke, ich habe jeden Tag einfach abgespult, getan, gemacht, aber es ist mir entgangen, dass die Zeit ganz schnell gelaufen ist.
Ich hatte es als mein Jahr gefordert, in dem ich losstarten... es wissen wollte…

Ich habe die letzten Wochen auch nicht Tagebuch geschrieben… und wenn, dann halbherzige Sätze…
Es fällt mir schwer mich aufzuraffen um wieder ins Leben zu hupfen.

Letzten Samstag habe ich einen Schritt in diese Richtung gemacht.
Ich bin einer Einladung zu einer Taufe gefolgt. In der wunderschönen Lichtentalerkirche, in der Schubert getauft worden ist. In der ich meinen Patriarchen kennengelernt habe, in der unsere Kinder getauft worden sind.

Der Neo- Vater (ich habe schon von ihm berichtet- sein zweites Kind nach 23 Jahren) ist stolz und glücklich. Die wunderbare Taufzerimonie wird durch Zufall von einem lieben Freund aus alten Zeiten gehalten.
Ein neuer Lebensanfang...
Die Feier im Augarten Schlossrestaurant  im ältesten Barockgarten Wiens mit schneeweißer Tafel, nobel und herzlich.

Die Wolken ziehen hin und her. Es wechselt der Sonnenschein mit kleinen Regenschauern, die wir aushalten. Mit Wind, der aufkommt und der offenbar stärkeren Regen ankündigt und der dann auch runterprasselt...
Die Gesellschaft flüchtet ins Trockene...

Wir verabschieden uns, erklärend, dass wir im Moment nur kleine Vorstöße ins normale Leben schaffen können... noch nicht stark genug sind für viel Sturm und Regen.
Die am Abend von mir gesendete Dank- SMS, wie wohl wir uns gefühlt haben, wird mit einem Dank für das Mitfeiern beantwortet. Und müde sind alle...

Und irgendwie wird mir da klar, auch wenn ein Teil von meinem Herzen ganz furchtbar traurig ist: Es gibt ein Teil, der sich wieder über das Leben freuen kann...

 

 

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