LASS DIE WELT DEN WEG ZU DIR FINDEN.
(RABINDRANATH TAGORE)
„Ah
schreibst du überhaupt noch?" Ich kriege mit einem lauten Piep eine Whatsapp Nachricht.
Kurz danach
ein Whatsapp aus Rom… mit ähnlichem Inhalt...
Offenbar
sind beide „Ableger“ in Sorge. Mama schwächelt.
Heute nicht
mal ein Märchen. Wenigstens das habe ich die letzten Wochen durchgehalten.
Jeden Abend.
Blogeintrag gabs dieses Wochenende auch nicht... ;-((
Es ist der
3. Juni und mein Sohn fragt mich, wie ich meinen runden Geburtstag im nächsten
Monat feiern will. Ich habe nicht darüber nachgedacht, hab nicht bemerkt, dass
er schon so bald ist...
Hatte
angefangen in einer Parallelwelt zu leben, in der es viele Dinge gibt, die mir
im Moment wichtiger waren. Die Sorge, die Hoffnung, die Ohnmacht, die
Ungewissheit...
Ich merke,
ich habe jeden Tag einfach abgespult, getan, gemacht, aber es ist mir entgangen,
dass die Zeit ganz schnell gelaufen ist.
Ich hatte es als mein Jahr gefordert, in dem ich
losstarten... es wissen wollte…
Ich habe die
letzten Wochen auch nicht Tagebuch geschrieben… und wenn, dann halbherzige Sätze…
Es fällt mir
schwer mich aufzuraffen um wieder ins Leben zu hupfen.
Letzten
Samstag habe ich einen Schritt in diese Richtung gemacht.
Ich bin
einer Einladung zu einer Taufe gefolgt. In der wunderschönen
Lichtentalerkirche, in der Schubert getauft worden ist. In der ich meinen
Patriarchen kennengelernt habe, in der unsere Kinder getauft worden sind.
Der Neo-
Vater (ich habe schon von ihm berichtet- sein zweites Kind nach 23 Jahren) ist stolz und glücklich. Die wunderbare Taufzerimonie wird durch Zufall von einem lieben Freund aus alten Zeiten gehalten.
Ein neuer
Lebensanfang...
Die Feier im
Augarten Schlossrestaurant im ältesten Barockgarten Wiens mit schneeweißer Tafel, nobel und herzlich.
Die Wolken
ziehen hin und her. Es wechselt der Sonnenschein mit kleinen Regenschauern, die
wir aushalten. Mit Wind, der aufkommt und der offenbar stärkeren Regen ankündigt und der dann auch runterprasselt...
Die
Gesellschaft flüchtet ins Trockene...
Wir
verabschieden uns, erklärend, dass wir im Moment nur kleine Vorstöße ins
normale Leben schaffen können... noch nicht stark genug sind für viel Sturm und Regen.
Die am Abend
von mir gesendete Dank- SMS, wie wohl wir uns gefühlt haben, wird mit einem Dank für das Mitfeiern beantwortet. Und
müde sind alle...
Und
irgendwie wird mir da klar, auch wenn ein Teil von meinem Herzen ganz furchtbar
traurig ist: Es gibt ein Teil, der sich wieder über das Leben freuen kann...
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