Donnerstag, 5. September 2013

Sommertraum Episode 4

Sommertraum Episode 4
Anna und Jonas gingen zur Gruppe hin.„Ich zeige Anna unseren Hausberg“, sagte Jonas, sie ist aus Wien!
Die Burschen begrüßten Anna. “Hallo Anna, magst vielleicht auch hinunterfliegen?“ fragten sie lachend.
Anna schaute Jonas an.
„Schreckt‘s mir die Anna nicht, ermahnte Jonas seine Freunde. Wir wollen nur zu Vaters Hütte gehen.“ Zu Anna gewandt fragte er. : „Magst zuschauen, wenn einer startet?“ Anna nickte.So standen sie und schauten zu, wie sich einer der Freunde zum Fliegen bereitmachte. Jonas mußte lächeln, weil Anna plötzlich so richtig lebendig wurde und ganz viele Fragen stellte. So hatte er Anna in Erinnerung gehabt, als er sie bei ihren Literaturtreffen kennengelernt hatte. Die ruhige Anna, die heute mit ihm den Berg hinaufging, kannte er noch nicht.Die Burschen waren geschickt und so konnte der Gleitschirmspringer bald losstarten. Er lief ein Stück auf der abschüssigen Wiese um dann vom Boden abzuheben und zu fliegen.„Super“ rief einer. Anna stand noch lange da und schaute dem Gleitschirmspringer nach. „Das muß ja ganz toll sein, wenn man da wie ein Vogel fliegt“, meinte Anna„Na der Jonas, der hat ja einen Pilotenschein, der könnt mit dir einen Tandemsprung machen“, sagte einer von den Burschen. Anna lächelte, es schien, als ob ihr der Gedanke gefallen könnte. „Na ja, vielleicht trau ich mich das auch irgendwann mal“. Wie sie so da standen, kam ein bißchen Wind auf. Der Gleitschirmflieger war kaum noch sichtbar. „Magst weitergehen?“ fragte Jonas Anna. „Bis zur Hütte ist es nimmer sehr weit und für ein Abendessen hätten wir noch genug Proviant,“ sagte Jonas. Anna schien ein wenig in Gedanken versunken aber trotzdem antwortete sie schnell: „Ja gerne.“Die Freunde verabschiedeten sich und gingen talwärts.Jonas kannte wieder eine Abkürzung und so gingen sie wieder einen steilen, nicht markierten Weg. Er führte sie immer höher und höher und weil sie außer Atem kamen – konnten sie sich kaum unterhalten. „Geht’s eh?“fragte er besorgt. Der Weg war jetzt richtig steil geworden und ganz schmal. Daneben ging es tief hinunter. „Ich glaub, ich halt dich lieber fest“ meinte Jonas und nahm Annas Hand, die sie ihm aber sichtlich gerne überließ. Eine Weile gingen sie da – er voraus und Anna hinter ihm, immer noch seine Hand haltend. Jonas ließ Annas Hand kurz los, stieg die drei Steine, die eine Treppe bildeten, hoch. Dann reichte er ihr wieder die Hand und zog sie mit einem Ruck zu sich hinauf. Anna kam kurz aus dem Gleichgewicht, aber Jonas fing sie auf.Nachdem sie wieder fest am Boden stand erblickte sie die Holzhütte. Die Blockhütte war aus dunklem Holz und hatte grüne Fensterläden! Unter den Fenstern waren grüne Blumenkisten, in denen rote Geranien blühten. Vor dem Haus stand eine Holzbank und ein Holztisch. Neben dem Haus war ein Trog, in den Wasser aus einem kleinen Gebirgsbach floss.Jonas ging zum Haus und sperrte es mit dem Schlüssel, den er aus dem Rucksack geholt hatte, auf. Er öffnete die Tür und sagte zu Anna: „Herzlich willkommen!“ Anna trat in das Häuschen, das liebevoll mit hellen Holzmöbeln eingerichtet war. Die Vorhänge waren aus rotkariertem Stoff. In der Ecke war eine Bank und ein Tisch. In der Mitte des Raumes stand ein alter Herd. Anna betrachtete die Bilder an der Wand, die offenbar Familienbilder waren."Komm," sagte Jonas, "da geht’s noch weiter." Sie traten in eine kleine Stube in der ein großes Bett stand, das mit kariertem Stoff bezogen war. Jonas stellte seinen Rucksack auf die Bank und fing an ihn auszuräumen. Er holte eine Flasche Rotwein heraus und nahm zwei Gläser aus der Holzvitrine. „Den haben wir uns verdient,“ sagte er. "Setzen wir uns vors Haus," schlug Anna vor. "Die Sonne geht gerade so schön unter."

Jonas trug die Gläser und den Wein zum Tisch vor dem Haus und füllte, nachdem er die Flasche geöffnet hatte, die Gläser. So saßen sie nebeneinander und schauten in den Sonnenuntergang, der die Berge gegenüber in rötliches Licht tauchte.Jonas reichte Anna das Glas: „Ich freu mich so, dass ich dir das hier alles zeigen kann. Findest du nicht auch, das ist doch das schönste Platzerl der Welt?" Der See lag vor ihnen. Von hier oben war er smaragdgrün. Die Abendsonne ließ die Wellen glitzern. Die wenigen Segelbote sahen wie Spielzeugschiffchen aus.Sie stießen mit ihren Gläsern an und Anna bemerkte das erste Mal, dass Jonas hellblaue Augen hatte. Danke, dass du mich hierher mitgenommen hast, sagte sie und zog ihre Jacke ein wenig zu."Ist dir kalt," fragte Jonas ? "Ein wenig," antwortete Anna. "Nicht so schlimm."
Jonas sprang auf und holte eine Wolldecke.„Na geh," schmunzelte er. "Das geht doch gar nicht!“

Fortsetzung folgt...










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