Ein liebendes Herz begleitet auch den Irrenden, es liebt um den Preis, selbst verletzt zu werden.(Mahatma Gandhi)
Was für eine schöne Woche, auch wenn uns die Eiseskälte in
den Klauen hält und der Wind uns die Temperaturen so fühlen lässt, als wenn wir
auf einer Nordpolexpedition unterwegs wären.
Sogar Susihund mag grad nicht gern lang raus…
Und dennoch fahren wir Anfang der Woche mit der Bim und
der U-Bahn in den 1.!
Hupf in den Stephansdom Kerzerl anzünden, um dann in meine
Lieblingsbuchhandlung „Leporello“ zu laufen, wo ich der Einladung zu einem
Bücherflohmarkt nicht widerstehen konnte.
Ich werde fündig, finde ein Buch von Christa Wolf und
Charlotte Wolff. „Ja, unsere Kreise berühren sich.“ Zwei Frauen, die durch einen
jahrelangen Briefwechsel zu Freundinnen werden ohne sich je persönlich kennen
zu lernen. Was für ein schöner Gedanke. Noch ganz angetan von der Bücherwelt
entschwinden wir dann ins herrlich gemütliche „Diglas“. Ein so richtig altes
Wiener Kaffeehaus, in dem wir ein Wiener Frühstück genießen.
„Bitte sehr, bitte schön…“ ;-)
Und
am Donnerstag, mit
der Bim und der U-Bahn nach Mariahilf, ringe ich wieder mit mir… soll ich mir das echt antun, das Manuskript
aufzuschnüren... so empfinde ich das… weil eigentlich war es ja für mich schon
so ein verschnürtes Päckchen... vor allem, weil sich da in den letzten Wochen für
mich einiges emotional überschlagen hat… aber egal…
Also
zurück zur U-Bahn… als ich da so stehe, mich festhalte an der Haltestange,
weil die Bahn grad so einen Affenzahn drauf hat… ich mit meinen ganzen Selbstzweifeln,
da höre ich, wie ganz in meiner Nähe zwei Touristinnen aus Mamas Heimat, dem
Deutschen Nachbarland, nach dem Weg fragen… Und wie ich das so höre, da wird
mir wieder mal bewusst: das ist die
Sprache, Mamas Muttersprache, die sie auch in Wien nicht ablegt hat... die mich
wieder mal so richtig an die Hand nimmt und mir sagt, auch wenn dir das soooo
schwer fällt... mach es für sie... die Fügung, dass sie morgen Todestag hat…
Aber der Abend hat noch viel mehr mit mir vor…
Im
Stadtsaal, Willy Resetarits, Ernst Molden, mit zwei weiteren herrlichen
Musikern..
Ich habe
mich schon lange nicht so wohlgefühlt... es ist schön warm und ich fühle, wie ich
mich entspanne und die Rückenschmerzen, die mich vom Wochenanfang an geplagt haben und manchmal
schon grenzwertig waren... oben... tiefer… überall… sind wie weggeblasen...
Und als
dann die großartigen Musiker beginnen mit wunderbaren Texten im Wiener Dialekt, mit dem besten Folk-Rock aller Zeiten... da spüre ich, man kann auch mit Worten
umarmen.
Es geht
so viel Menschenliebe bei diesem Auftritt, so viel Behutsamkeit, dass die Zeit
stehen bleibt.
Mir wird
bewusst, es sind Augenblicke, die einem
die Welt plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lassen...
Heute
ist Mariä Lichtmess! Die Tage werden spürbar länger. Langsam beginnt die
Erneuerung der Natur.
Es ist
ein Tag, an dem wir uns von alten Dingen verabschieden sollen und neue beginnen…
Wie
leicht fällt einem das mit einem so frohen Herzen…
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