Sonntag, 2. Februar 2014

Ein liebendes Herz begleitet auch den Irrenden, es liebt um den Preis, selbst verletzt zu werden.(Mahatma Gandhi)

Ein liebendes Herz begleitet auch den Irrenden, es liebt um den Preis, selbst verletzt zu werden.(Mahatma Gandhi)

 
 
 
Was für eine schöne Woche, auch wenn uns die Eiseskälte in den Klauen hält und der Wind uns die Temperaturen so fühlen lässt, als wenn wir auf einer Nordpolexpedition unterwegs wären.
Sogar Susihund mag grad nicht gern lang raus…

Und dennoch fahren wir Anfang der Woche mit der Bim und der U-Bahn in den 1.!
Hupf in den Stephansdom Kerzerl anzünden, um dann in meine Lieblingsbuchhandlung „Leporello“ zu laufen, wo ich der Einladung zu einem Bücherflohmarkt nicht widerstehen konnte.

Ich werde fündig, finde ein Buch von Christa Wolf und Charlotte Wolff. „Ja, unsere Kreise berühren sich.“ Zwei Frauen, die durch einen jahrelangen Briefwechsel zu Freundinnen werden ohne sich je persönlich kennen zu lernen. Was für ein schöner Gedanke. Noch ganz angetan von der Bücherwelt entschwinden wir dann ins herrlich gemütliche „Diglas“. Ein so richtig altes Wiener Kaffeehaus, in dem wir ein Wiener Frühstück genießen.
„Bitte sehr, bitte schön…“ ;-)

Und am Donnerstag, mit der Bim und der  U-Bahn nach Mariahilf,  ringe ich wieder mit mir… soll ich mir das echt antun, das Manuskript aufzuschnüren... so empfinde ich das… weil eigentlich war es ja für mich schon so ein verschnürtes Päckchen... vor allem, weil sich da in den letzten Wochen für mich einiges emotional überschlagen hat… aber egal…
Also zurück zur U-Bahn… als ich da so stehe, mich festhalte an der Haltestange, weil die Bahn grad so einen Affenzahn drauf hat… ich mit meinen ganzen Selbstzweifeln, da höre ich, wie ganz in meiner Nähe zwei Touristinnen aus Mamas Heimat, dem Deutschen Nachbarland, nach dem Weg fragen… Und wie ich das so höre, da wird mir wieder mal bewusst: das  ist die Sprache, Mamas Muttersprache, die sie auch in Wien nicht ablegt hat... die mich wieder mal so richtig an die Hand nimmt und mir sagt, auch wenn dir das soooo schwer fällt... mach es für sie... die Fügung, dass sie morgen Todestag hat…

Aber der Abend hat noch viel mehr mit mir vor…
Im Stadtsaal, Willy Resetarits, Ernst Molden, mit zwei weiteren herrlichen Musikern..

Ich habe mich schon lange nicht so wohlgefühlt... es ist schön warm und ich fühle, wie ich mich entspanne und die Rückenschmerzen, die mich vom  Wochenanfang an geplagt haben und manchmal schon grenzwertig waren... oben... tiefer… überall… sind wie weggeblasen...
Und als dann die großartigen Musiker beginnen mit wunderbaren Texten im Wiener Dialekt, mit dem besten Folk-Rock aller Zeiten... da spüre ich, man kann auch mit Worten umarmen.

Es geht so viel Menschenliebe bei diesem Auftritt, so viel Behutsamkeit, dass die Zeit stehen bleibt.
Mir wird bewusst, es sind Augenblicke, die einem die Welt plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lassen...

Heute ist Mariä Lichtmess! Die Tage werden spürbar länger. Langsam beginnt die Erneuerung der Natur.
Es ist ein Tag, an dem wir uns von alten Dingen verabschieden sollen und neue beginnen…

Wie leicht fällt einem das mit einem so frohen Herzen…

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