Sonntag, 2. November 2014

TRÄUME AM MEER / Episode 10

 
 

„Magst du jetzt nach Laboe“, sagte Georg und hielt Alice immer noch in den Armen.
„Ja, du hast mich doch so neugierig gemacht“, sagte Alice und strich ihm zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht“.
„Dein Kaffee ist jetzt sicher kalt“.
„Dann frühstücken wir in Laboe in meinem Lieblingslokal“.
„Ich möchte Fipsi mitnehmen, ist das okay?“
„Ja natürlich, du hast doch gesagt, dass  Hunde deine Einsamkeit im Alter mildern werden. Da kannst du ihn doch jetzt nicht im Stich lassen“, sagte George und lachte.
„Na, es gibt ja nur Männer, die Bindungsängste haben. Was bleibt mir anderes über", erwiderte Alice.
Als Antwort küsste Georg sie.
Fipsi hatte seinen Namen gehört und fing an herumzuspringen.
Alice lehnte sich an Georgs Brust und er drückte sie liebevoll an sich.
Jetzt fing Fipsi zu bellen an.
„Na gut, dann gehen wir halt“, sagte Alice und nahm die Leine.
„Okay, seufzte Georg lachend, wenn es sein muss“.
Hand in Hand gingen sie zur Tür hinaus.
„Guten Morgen Georg.“ Eine ältere Dame ging vorbei.
„Guten Morgen Emma, wie geht es den Rückenschmerzen?“
„Danke besser.“
„Hab' einen schönen Tag, es ist ja herrliches Wetter.“
„Du auch“, sie musterte Alice.
„Wir fahren nach Laboe“, er strahlte.
„Na dann viel Spaß.“
„Eine ganz liebe Patientin“, erklärte er Alice. „Ich kenne sie noch aus Hamburg“.
„Ich hoffe, die Situation hat dich nicht in Verlegenheit gebracht.“
„Nein, eigentlich nicht“, er zog Alice näher zu sich.
Emma lächelte die beiden im Weitergehen an.
Sie fuhren mit Georgs Auto die Kieler Förde entlang.
Die herrliche Holsteiner Landschaft sauste an ihnen vorbei.
Der Leuchtturm, die weiß- blauen Häuser mit herbstlichen Blumen, liebevoll mit Gartenfiguren dekoriert.
In Laboe angekommen parkte er das Auto bei einem kleinen Hafen am Anfang des Ortes.
Er stieg aus und lief um das Auto, um Alice die Tür aufzumachen und die Gelegenheit nützend, sie wieder in die Arme zu nehmen. Alice legte die Arme um seinen Hals.
„Ich glaube, ich mag dich nie wieder weglassen“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Und ich glaube, ich mag nicht mehr weg“, antwortete Alice.
Hand in Hand gingen sie die Promenade entlang.
Beim „Buena Vista“ angekommen ging Georg vor und sie gingen in das gemütliche Lokal, in dem spanische Musik  spielte und sie ein zauberhaftes Ambiente empfing.
Sie setzten sich nebeneinander an einen rustikalen Tisch. Auf den Bänken lagen Felle.
Der Ausblick über den Strand und die Bastschirme auf die Förde war atemberaubend.
Am Horizont sah man große Schiffe vorbei fahren.
Sie bestellten zwei Mal „El Unico“, ein leckeres Frühstück.
Alice hielt ihre „Latte“ mit beiden Händen.
„Ist dir wieder kalt?“, fragte Georg besorgt.
Und ohne die Antwort abzuwarten legte er seinen Arm um ihre Schulter und zog sie näher zu sich.
Alice kuschelte sich an ihn. „Jetzt ist mir schon viel wärmer.“
Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf den Mund.
Fipsi hatte sich bis jetzt ganz ruhig verhalten und war die ganze Zeit brav mitgelaufen.
Jetzt hielt er den Kopf schief und bellte kurz. Offenbar wollte er auch ein wenig Aufmerksamkeit.
Alice streichelte ihm über den Kopf. Jetzt legte Fipsi seine Pfote auf Georgs rechten Schuh.
„Offenbar mag er dich auch“, sagte Alice.
„Wieso auch? Heißt das, du magst mich?“ Er grinste, und seine braunen Augen schauten sie zärtlich an.
„Magst du mich?“, fragte Alice ihn lächelnd.
Georg schaute sie mit ganz ernstem Gesicht an.
„Sehr!“
„Ich dich auch.“ Er beugte sich wieder zu Alice. „Wir werden noch rausfliegen.“ sagte sie leise
Jetzt mussten beide lachen.
Nachdem sie fertig gefrühstückt hatten, zahlte Georg, und dann gingen sie am Strand der Promenade entlang. Vorbei an kleinen Lokalen und Souvenirgeschäften.
Georg hatte seinen Arm um ihre Schulter und Alice ihren Arm um seine Taille.
Fipsi lief vor.
Als sie bei dem bekannten „U- Boot auf dem Strand“ und dem Marine-Ehrenmal angekommen waren, drehten sie um.
Bei der Promenade hörten sie aus einem Lokal „La Paloma“ auf einer Ziehharmonika spielen.
Der Wind wehte wie immer in dieser Gegend. Die Sonne schien und der Himmel war blau.
Sie blieben stehen und sahen auf die See.
„Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so glücklich war“, sagte Georg.

Fortsetzung folgt…

 

 

 
 

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