AM ENDE GILT DOCH NUR, WAS WIR GETAN UND GELEBT-
UND NICHT
WAS WIR ERSEHNT HABEN. (Arthur Schnitzler)
Es ist Sonntag Morgen
und ich bin schon lange auf… na so seit kurz vor Sechs...
Nicht der angekündigte Sturm hat mich geweckt, sondern ein
behaartes Wesen... Nein, nein mein Mann schläft noch.. :-)
Und wenn ich eh schon aufstehen muss, weil es für unsere Hündin wieder mal ganz dringend war, rasch in den Garten zu
kommen, und sie das mit lautem Bellen forderte...
Na da kann ich ja
gleich mit'm Käffchen in Reichweite meinen heutigen Blogeintrag in die Tasten
klopfen…
Die vergangenen frühlingshaften Temperaturen verführten uns
vorige Woche wieder einmal in den Schönbrunner Zoo zu fahren...
Mit dem schlechtesten Gewissen der Welt ließ ich mich
überreden...
Eigentlich wäre doch so viel zu tun... Hausputz... an Texten
arbeiten...Wäsche waschen…und und und...
Der Hinweg ging über ein bisserl Umwege an Feldern und Wiesen
vorbei, die Aufbruchstimmung signalisierten… Hurra, der Frühling ist da!
In Schönbrunn genossen nicht nur die Tiere sich räkelnd
den wärmenden Sonnenschein.
Ganz viele Mütter mit Kinderwägen tummelten sich im
weitläufigen Areal.
Bei den Bänken, den Spielplätzen, vor den Gehegen.
Viele kleine herumlaufende, juchzende Kinder, die riesengroße Freude
hatten, Papa, Mama oder Oma und Opa auf Trab zu halten. Babys mit rosa Backen
und niedlichen Gesichtern friedlich im Kinderwagen schlafend.
Irgendwie holte mich gedanklich die Vergangenheit ein...
Wie
lang ist das her, dass ich so eine Kinderwagen schiebende Mama war...
Mich rund um die Uhr mit meinen Kindern
beschäftigte...
Manchmal elend übermüdet, oft mit großen Sorgen, wenn sie krank
waren... aber immer voller Begeisterung... Ich liebe Kinder!!
Im Kaiserpavilion reiße
ich meinen Liebsten mit der Frage, ob wir wohl auch mal Enkelkinder haben
werden, aus seinen Gedanken. „Na, das müssen sie selber entscheiden, da darf
man niemanden drängen..." murmelt er...
„Sorry... war ja nur so eine Frage... hab gerade nachgedacht,
wie ich mich so als Oma fühlen würde".
Meinen Gedankensprung und die Frage, wie er das finden
würde, wenn ich für mein Manuskript eine Fortsetzung schreiben würde... wie es
so weiterging im Leben von Marie, quittiert er mit einem „Eh guat“ und tippt in
sein Handy...
Ich habe den Verdacht, er legt gerade eine Kartenpartie.. ;-)
„Schönes Wetter“, sagt er und schaut über den Brillenrand...
„Gemma“??
Als uns gestern das Tief aus dem Norden erreichte mit Sturm und Regen, da bin ich froh, den herrlichen Frühlingstag ausgenutzt zu haben…
Immer mehr wird mir klar, dass es nix bringt, Dinge nicht zu
tun, zu denen es einen hinzieht.
Sonst müsste man mir dann doch glatt irgendwann auf meine
weiße Marmorgruft im wunderbaren so gemütlichen Heurigenort Neustift im schönen, grünen
19. schreiben- (ich meine mit Permanentmarker- gravieren wird zu teuer ;-)): Sie
hat so viel geplant und vorgehabt, von so vielem geträumt… aber leider immer
verschoben...“
Das mit dem" Vermissen", auf der Rückseite vom Grabstein sollte man auch
lassen, finde ich... man hatte ja die Chance gehabt die Zeit zu nutzen...
Und wenn sich jemand
bei Ihnen grad so gar nimma meldet, dann sollte Ihnen klar sein, dem ist
nicht das Handy unter mysteriösen
Umständen abhanden gekommen, und er hat
auch nicht das Internet gelöscht...
sondern Sie aus seinem Leben…
Ah da fällt mir ein… ich muss dringend mal gleich ein paar
E- mails schreiben… ;-)
"Carpe diem"... wie abgedroschen- aber wie wahr!!!
Hallo Andrea - durch einen Zufall bin ich zu deinem Blog gekommen. Ich habe nach dem wunderbaren Spruch von Arthur Schnitzler gegooglet und kam so auf deine Seite. Habe bislang nur den 16.März 2014 gelesen und war tief berührt davon. Ich freue mich auf weitere Geschichten aus deinem Blog.
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