Sonntag, 16. März 2014

AM ENDE GILT DOCH NUR, WAS WIR GETAN UND GELEBT- UND NICHT WAS WIR ERSEHNT HABEN.(Arthur Schnitzler)

AM ENDE GILT DOCH NUR, WAS WIR GETAN UND GELEBT-
UND NICHT WAS WIR ERSEHNT HABEN. (Arthur Schnitzler)

Es ist Sonntag Morgen und ich bin schon lange auf… na so seit kurz vor Sechs...
Nicht der angekündigte Sturm hat mich geweckt, sondern ein behaartes Wesen... Nein, nein mein Mann schläft noch.. :-)
Und wenn ich eh schon aufstehen muss, weil es für unsere Hündin wieder mal ganz dringend war, rasch in den Garten zu kommen, und sie das mit lautem Bellen forderte...
Na da kann ich ja gleich mit'm Käffchen in Reichweite meinen heutigen Blogeintrag in die Tasten klopfen…
Die vergangenen frühlingshaften Temperaturen verführten uns vorige Woche wieder einmal in den Schönbrunner Zoo zu fahren...
Mit dem schlechtesten Gewissen der Welt ließ ich mich überreden...
Eigentlich wäre doch so viel zu tun... Hausputz... an Texten arbeiten...Wäsche waschen…und und und... 
Der Hinweg ging über ein bisserl Umwege an Feldern und Wiesen vorbei, die  Aufbruchstimmung signalisierten… Hurra, der Frühling ist da!
In Schönbrunn genossen nicht nur die Tiere sich räkelnd den wärmenden Sonnenschein.
Ganz viele Mütter mit Kinderwägen tummelten sich im weitläufigen Areal.
Bei den Bänken, den Spielplätzen, vor den Gehegen.

Viele kleine herumlaufende, juchzende Kinder, die riesengroße Freude hatten, Papa, Mama oder Oma und Opa auf Trab zu halten. Babys mit rosa Backen und niedlichen Gesichtern friedlich im Kinderwagen schlafend.
Irgendwie holte mich gedanklich die Vergangenheit ein...
Wie lang ist das her, dass ich so eine Kinderwagen schiebende Mama war...
Mich rund um die Uhr mit meinen Kindern beschäftigte...
Manchmal elend übermüdet, oft mit großen Sorgen, wenn sie krank waren... aber immer voller Begeisterung... Ich liebe Kinder!!
Im Kaiserpavilion reiße ich meinen Liebsten mit der Frage, ob wir wohl auch mal Enkelkinder haben werden, aus seinen Gedanken. „Na, das müssen sie selber entscheiden, da darf man niemanden drängen..." murmelt er...

„Sorry... war ja nur so eine Frage... hab gerade nachgedacht, wie ich mich so als Oma fühlen würde".
Meinen Gedankensprung und die Frage, wie er das finden würde, wenn ich für mein Manuskript eine Fortsetzung schreiben würde... wie es so weiterging im Leben von Marie, quittiert er mit einem „Eh guat“ und tippt in sein Handy...
Ich habe den Verdacht, er legt gerade eine Kartenpartie.. ;-)
„Schönes Wetter“, sagt er und schaut über den Brillenrand... „Gemma“??

Als uns gestern das Tief aus dem Norden erreichte mit Sturm und Regen, da bin ich froh, den herrlichen Frühlingstag ausgenutzt zu haben…

Immer mehr wird mir klar, dass es nix bringt, Dinge nicht zu tun, zu denen es einen hinzieht.
Sonst müsste man mir dann doch glatt irgendwann auf meine weiße Marmorgruft im wunderbaren so gemütlichen Heurigenort Neustift im schönen, grünen 19. schreiben- (ich meine mit Permanentmarker- gravieren wird zu teuer ;-)): Sie hat so viel geplant und vorgehabt, von so vielem geträumt… aber leider immer verschoben...“
Das mit dem" Vermissen", auf der Rückseite vom Grabstein sollte man auch lassen, finde ich... man hatte ja die Chance gehabt die Zeit zu nutzen...
Und  wenn sich jemand bei Ihnen grad so gar nimma meldet, dann sollte Ihnen klar sein, dem ist nicht das Handy unter mysteriösen Umständen abhanden gekommen, und er hat auch nicht das Internet gelöscht... sondern Sie aus seinem Leben…
Ah da fällt mir ein… ich muss dringend mal gleich ein paar E- mails schreiben… ;-)

"Carpe diem"... wie abgedroschen- aber wie wahr!!!

 
 

1 Kommentar:

  1. Hallo Andrea - durch einen Zufall bin ich zu deinem Blog gekommen. Ich habe nach dem wunderbaren Spruch von Arthur Schnitzler gegooglet und kam so auf deine Seite. Habe bislang nur den 16.März 2014 gelesen und war tief berührt davon. Ich freue mich auf weitere Geschichten aus deinem Blog.

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